Die sog. Eckrente ist eine idealisierte Altersrente, die nichts mit der Realität zu tun hat. Sie dient als Bezugspunkt zur Berechnung des Rentenniveaus. Die auch als Standardrente bezeichnete Eckrente ist meistens deutlich höher als die tatsächlichen Renten. Versicherte sollten die Eckrente nicht als durchschnittlich zu erwartende Rente missverstehen. Und damit die Notwendigkeit zur zusätzlichen Altersvorsorge unterschätzen.Die Altersrenten von Frauen liegen besonders weit unterhalb der Eckrente. Share on X
Nur wer 45 Jahre (zukünfig 47) lang durchschnittlich verdient hat, erwirbt eine Brutto-Altersrente in Höhe der Eckrente von monatlich 1.370 € (West) bzw. 1.290 (Ost). Die Eckrente ergibt sich aus dem aktuellen Rentenwert multipliziert mit 45 Jahren und spiegelt einen idealisierten Versicherungsverlauf. Die Eckrente ist nicht mit den tatsächlichen Durchschnittsrenten zuverwechseln.
Letztere beträgt netto für Männer lediglich 1.019 Euro (West) bzw. 1.112 Euro (Ost). Bei Frauen ist die durchschnittliche Altersrente mit 549 Euro (West) bzw. 796 Euro(Ost) netto nochmals deutlich niedriger. (Quelle: Rentenbericht 2015 der Bundesregierung. 3 Rente vor Steuern nach Abzug des Eigenanteils zur GKV/GPflV)
Wie die Renten erhöht sich auch die Eckrente jedes Jahr entsprechend den jährlichen Rentenerhöhungen. Das sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Sicherungsniveau sinkt. Von heute 47,5 Prozent auf 43 Prozent bis zum Jahr 2030. Dass die als Eckrente oder Standardrente bezeichnete fiktive Durchschnittsrente nur eine Idealvorstellung sein kann, ergibt sich aus den Wechselfällen des Lebens selbst.
Niemand verdient ein Berufsleben lang exakt das Durchschnittseinkommen. Vielmehr ist die Erwerbsbiografie geprägt von Veränderungen und Unterbrechungen wie Arbeitsplatzwechsel und Ausfallzeiten.